Amphipolis ist ein spannendes Geschichtsbuch mit vielen Kapiteln wo Alexander der Große, antike Schlachten, römische Handelsschiffe und byzantinische Kirchen praktisch sich die Hand geben.
Amphipolis liegt in Ostmakedonien in Nordgriechenland/Thrakien am Fluss Strymonas, nicht weit vom Berg Pangaion und der Ägäis.
Heute ist Amphipolis ein kleines Dorf, aber in der Antike war es ein strategischer sehr wichtiger Knotenpunkt. Ursprünglich war das Gebiet von den Hedonen bewohnt und hieß „Ennea Hodoi“ (Neun Straßen). Gegründet im 5. Jahrhundert v. Chr. vom athenischen Feldherrn Agnon. Später vom spartanischen Brasidas erobert. Später wurde Amphipolis Teil des makedonischen Königreichs unter Philipp II., dem Vater Alexanders des Großen und mit seinem bedeutenden Hafen ein Hauptknotenpunkt für die Flotten Alexander des Großen. Amphipolis mit seinem bedeutenden Hafen und der Schlüsselrolle in der Flottenpolitik Alexanders des Großen wurde ein wirtschaftliches und militärisches Zentrum. Im Pangaion-Gebirge waren viele Gold und Silberminen.
Wichtige Zeugnisse über die Wichtigkeit dieses geschichtsträchtigen Ortes sind:
1. Das antike Gymnasion und die römische Stadt „Makedonen Erste“.
2. Der Löwe von Amphipolis: Ein monumentales Grabmal, wahrscheinlich zu Ehren eines Generals errichtet.
3. Die hölzerne Brücke: Ein einzigartiges, weltweit erhaltenes antikes Bauwerk über den Strymonas.
4. Frühchristliche Akropolis: Mit Kirchenmosaiken und Säulenresten.
5. Der Kasta-Hügel: Ein monumentales Grab aus der Zeit Alexanders des Großen (4. Jh. v. Chr.), mit beeindruckenden Mosaiken und Skulpturen.
Kulturelle Highlights: In Amphipolis gibt es ein digitales 3D-Zentrum, das virtuelle Rekonstruktionen der Stadtgeschichte zeigt – von der Gründung über die makedonische Zeit bis zur Römer- und byzantinischen Epoche. Dort kann man per Animation erleben, wie die Stadt früher ausgesehen hat und wie archäologische Ausgrabungen ablaufen.
Die vorgeschichtliche Zeit von AMPHIPOLIS
Archäologische Funde aus dem Mündungsgebiet des Flusses Strymon bezeugen dass das Gebiet schon in mittleren Neolithikum bewohnt war. Reiche Gräbergaben, sowie Siegel und Idole auf dem Hügel 133 sind Zeugnisse der großen Bedeutung dieser Siedlung.
Die FRÜHGESCHICHTLICHE ZEIT
Ab dem 7. Jahrhundert vor Chr. begann die Gründung griechischer Städte im Mündungsgebiet bis im Inland des Flusses Strymon und der Beginn des Hellenismus. Die Gräber der Siedlung auf dem "Hügel 133" und Statuetten, Münzen und Vasen aus Südgriechenland, Nordägäis und den Ionischen Inseln sind Zeugnisse der Hellenistischen Zeit. Die lokale Tradition der Verarbeitung von Metall-Gegenstände, Goldschmuck und Bronze-Gegenstände zeigen uns heute wie bedeutend das antike Amphipolis war. Auf dem Hügel 133 wurde auch eine Nord-Mauer freigelegt die älter ist als die Mauer des 5. Jahrhundert vor Chr.
Die Wirtschaft von Amphipolis konnte aufgebaut werden durch das fruchtbare Land am Strymonas Fluss. Bauern, Kaufleute, Gewerbetreibende, Handwerker siedelten sich an. Wie reich und bedeutend der autonome Staat Amphipolis war beweisen auch die gefundenen Münzsammlungen. Urkunden und Hauskaufverträge ( in Marmor eingemeißelt) sowie auch das Dachziegelfragment mit Stempel der Stadtpolizei zeigen wie komplex dieser Staat funktionierte um seine Bürger zu schützen. Das blühende Kunstschaffen des Antiken Amphipolis zeugen die Gräber verschiedener Kategorien vor den Stadtmauern.
Eine Polis, die Jahrtausende funktionierte bis zur byzantinischer Zeit 16. Jahrhundert n.Chr.
Das Museum von Amphipolis bewahrt Denkmäler der Geschichte und Kultur aus der Antike bis zur Christlichen Zeit. Besucher bekommen einen Überblick über die Kulturgeschichte der Stadt.
Es ist ein kulturelles Highlight, dass auf Ihrer Besichtigungs-Liste stehen sollten. Das Museum von Amphipolis bildet die Krönung der langjährigen Grabungsarbeiten des Archäologen Dimitis Lazaridis von 1956-1984. Die Bauarbeiten wurden wieder aufgenommen 1984 und endeten 1995.